IGS Süd fragt: "Nur Pubertät – oder doch mehr?"

Wie gehen wir verantwortungsvoll mit der mentalen Gesundheit unserer Kinder um?

Pubertät kann Spaß machen und sehr anstrengend sein – zwei Perspektiven, die am am 30. Januar in der rappelvollen Halle der IGS Süd geäußert wurden.

Bärbel Schäfer stellte eine Atmosphäre her, in der gelacht wurde, in der sehr persönliche und auch traurige ernste Momente ihren Raum bekamen.

Jugendliche verändern sich in der Pubertät, ein ganz normaler biologischer Umbauprozess im Gehirn, da kommt es vor, dass Dinge die einmal normal funktioniert haben für eine Zeit nicht mehr funktionieren. Sich das vor Augen zu führen kann Eltern helfen mit dem Verhalten der Kinder (gelassener) umzugehen, so erklärt Dr. Annette Duve – Chefärztin in der Kinder- und Jugendlichenpsychatrie. Wann ein Verhalten bedenklich wird, ist als Eltern sehr schwer einzuschätzen, Alix Puhl (tomoni mentalhealth) ruft dazu auf, dass Eltern offen miteinander reden sollten, wenn ihnen etwas auffällt. Sich informieren und Wissen zu dem Thema aneignen sollte für Eltern so selbstverständlich sein, wie sich zu Schule zu informieren. Manchmal nehme man bei anderen Kindern Veränderungen leichter wahr, als bei den eigenen. Wenn wodurch hervorgerufen auch immer der Eindruck bleibt, dass es sich um eine mentale Erkrankung handeln könnte, sollte man zu Expert*innen gehen. Niemand würde mehrere Wochen mit Knieschmerzen rumlaufen – selbstverständlich geht dann jeder zum Arzt. Das müssen wir auch tun, wenn es um psychisches Unwohlsein über einen längeren Zeitraum geht, gibt Jörn-Gabriel Schmidt – Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut zu bedenken!

Beeindruckend werden diese Erwachsenenperspektiven von denen von Schüler*innen der IGS Süd, die berichten, wie sie Pubertät erleben, wie Druck in instabilen Zeiten das Leben dann sehr erschweren kann und wie wichtig dann der Austausch unter Peers ist, die werden wichtiger in der Pubertät. Wenn dann deutlich wird, dass Jugendliche in einer echten Krise stecken, müssen Jugendliche sich an Erwachsene wenden können, die für sie da sind und denen sie vertrauen können – sie sehen das besonders gegeben in der Jugendhilfe an der Schule.

Berührend sind die Schilderungen der gamechangerinnen – Jugendliche mit persönlichen Erfahrungen im Kontext mentaler Gesundheit, die sich bei tomonimentalhealth engagieren. Sie berichten, dass auch tiefe Krisen über längere Zeiten versteckt werden können, um die Familie zu schützen und niemanden zusätzlich zu belasten. Die Erfahrungen in der Klinik oder der Therapie zeigt dann oft erst, wie gut Profis helfen können.

Diese Zusammenfassung kann in keinster Weise die Atmosphäre, die berührenden Momente bei persönlichen Schilderungen beschreiben. Herzlichen dank an Bärbel Schäfer, der es gelungen ist, dass aus verschiedenen Personen eine sehr vielfältige und bei schwerem Thema dennoch wohltuende Atmosphäre entstanden ist.

Wir haben viele positive und dankbare Rückmeldungen bekommen – vielen Dank! Bei allen, die wegen Überfüllung nicht in die Halle kamen und wieder nach Hause gehen mussten, möchten wir uns entschuldigen, wir konnten aus Sicherheitsgründen leider keine Menschen mehr in die Halle lassen.